2226 Lingenau
Lingenau, Österreich

Mischnutzung


Die Ziele

In Lingenau war die neue Bregenzerwald-Zentrale der aks gesundheit GmbH geplant. Das Gebäude sollte neben großzügigen aks Therapie- und Büroräumlichkeiten vier Wohnungen und eine Tiefgarage aufnehmen. Mit dem Entwurf galt es einen Akzent im Ortsbild zu setzen, auf die regionale Bautradition Bezug zu nehmen und zugleich deren Zukunftspotenzial zu reflektieren. 

Wissenswertes

Dass 2226 Lingenau auf den ersten Blick wenig mit dem 2226 Pilotprojekt in Lustenau gemein hat, zeigt auch die vielfältigen Möglichkeiten des Konzepts bezüglich Formensprache und Fassadengestaltung.

Die Umsetzung

Der kompakte Solitär ist sorgfältig auf das Grundstück und zum Hang platziert. Die Plastizität des Baukörpers steht im Dialog mit dem Vorplatz und einer seitlich angedockten Terrasse und prägt den konkreten Ort. Die urbane Anmutung de Anlage erfährt eine klare Botschaft durch die Fassade: Hier steht ein Bregenzerwälder Haus.

 

Schindeln als vielschichtige Botschafter 

Die Fassade ist als Fichte-Schindelfassade mit Holzschiebeläden realisiert, das Dach mit anthrazitfarbigem Metallbahnen eingedeckt. Schindeln vermitteln Solidität und setzen zusammen mit dem ausschwingenden Gesims (Schindelwurf) über den Fensterläden klare Bezüge zur Bautradition der Gegend. Es geht hier um das Fortsetzen einer kulturellen Werteskala im Umgang mit dem Bauen: Präzision, Beständigkeit und das Erkennen des Notwendigen. 

Für das 2226 Konzept war ein geometrisch optimierter Massivbau mit entsprechenden Raumhöhen zwingend notwendig, so dass die massiven Bauteile als Speichermasse zur Verfügung stehen.

Jürgen Stoppel

Die Merkmale

2226 Lingenau kommt ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus und stellt dennoch ganzjährig Wohlfühltemperaturen zwischen 22 und 26 Grad Celsius sicher. Dies gelingt einerseits durch einen massiven Baukörper mit optimal gedämmter Gebäudehülle und andererseits durch eine effiziente Fensterlüftung – eine Kombination aus Temperatur- und CO2-Steuerung mit jederzeit möglicher manueller Übersteuerung. So bleibt das Haus im Winter angenehm warm und im Sommer relativ kühl, bei stets guter Luftqualität.

 

Hohe Aufenthaltsqualität. Mit Blick ins Freie

Das Besondere des Entwurfs zeigt sich auch im Inneren. Die beiden Etagen mit dem Therapiezentrum verfügen über Erschließungsbereiche, die sich dehnen und zusammenziehen. Dieses Pulsieren kann man metaphorisch für den Verwendungszweck der Geschosse betrachten. Zudem gewinnen die offenen Bereiche ungemein an Aufenthaltsqualität für Wartende, die von hier aus auch ins Freie schauen können. Es sind besondere Fenster, die den Blick nach außen ermöglichen: eingesetzt in 50 Zentimeter starke Ziegelwände, begleitet von schmalen Lüftungsflügeln. 

Wissenswertes

Bei der Eröffnungsfeier sprach Prof. Dietmar Eberle zum Einfluss der gebauten Umwelt auf unsere Gesundheit und darüber, welche konkreten Teile der Architektur sich wie auf die Gesundheit auswirken.

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